NEUES LERNEN AUF EKEBY. ENTWICKLUNG EIGENER METHODEN
Der besonderer Ansatz der Arbeit auf Ekeby ist die differenzierte Beschreibung und Analyse vielschichtiger Arbeits- und Kommunikationsprozesse. Basierend auf Erkenntnissen kulturtheoretischer und künstlerischer Forschung wird gefragt, wie sich starre Interaktionspraktiken und Konflikte in neue Arbeitsstrukturen überführen lassen. Wie können einzelne Akteure und Gruppen zusammenarbeiten? Welche Möglichkeiten bestehen, Gruppenprozesse zu beschreiben? Und wie lassen sich Konflikte lösen? Wie lässt sich Veränderung antizipieren? Angewandt werden Erkenntnisse und methodische Vorgehensweisen der Rehearsal Studies sowie Untersuchungen und Praktiken künstlerischer Arbeitsprozesse.
Themenbereiche der Arbeit sind:
- Analyse und individuelle Entwicklung der Beschreibung von Prozessen
- Verortung und Bestimmung von Konfliktpotentiale in Gruppen
- Analyse von Kommunikations- und Interaktionpraktiken
- Entwicklung von Lösungsansätzen
Das Kursprogramm wird individuelle für die jeweilige Gruppe und ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer hin entwickelt und zusammengestellt.
REHEARSAL STUDIES. BATTLEFIELDS OF CREATIVITY
Wie arbeiten unterschiedliche Akteure in künstlerischen Prozessen: Schauspieler, Regisseure, Tänzer, Techniker, Intendanten, Kuratoren, Produzenten? Und wie lassen sich kreative Prozesse beschreiben? Wie arbeiten freischaffende Künstler fernab subventionierter Hochkultur? Und was sind ihre Produktionspraktiken? Was kennzeichnet einen globalen Kulturbetrieb zwischen Eventkultur und Kreativwirtschaft?
Geprägt von den Performance, Medien und Cultural Studies, der Ethnologie und Soziologie- versuchen wir in unseren Untersuchungen Strategien und Methoden für das fast noch unbekannte Forschungsfeld der Rehearsals Studies zu etablieren. >Probenprozesse< werden hierbei als höchst komplexe und vielschichtige kulturellen Phänomenen verstanden. Sie stellen Orte kultureller und sozialer Praxis dar, die das Ziel verfolgen, ein >Stück< auf die Bühne zu bringen: es aufzuführen. Schwerpunkte der Analyse sind hierbei Frage nach den:
1. Praktiken des Organisierens
2. Dinge und ihre Nutzung (Bühnenbild, Requisiten, Licht, Kostümen etc.)
3. Praktiken des künstlerischen Produzierens (Schauspieltechniken, physisches Training, Mnemotechniken, Kulturalität von Emotionen etc.)
ENTGRENZTES WISSEN. PRAKTIKEN WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITENS
Die Arbeit auf Ekeby will nicht nur zwischen Theorie und Praxis vermitteln, sondern nach neuen Praktiken wissenschaftlichen Arbeitens suchen. Hierbei geht es nicht nur um eine Forschung fernab etablierter Institutionen, sondern vor allen Dingen auch um die Frage der Mobilisierung von Forscher*innen, Studierenden und Interessierten aus der ganzen Welt, um einen interkulturellen Austausch.
Wie können wir gemeinsam leben und arbeiten? Was für neue Formen der Kooperation, der transdisziplinären Zusammenarbeit lassen sich vorstellen? Was sind mögliche Vorgehensweisen? Und wie kann man gesellschaftlichen Wandel initiieren? In Sommercamps, Workshops und Symposien. Zwischen urbanen Metropolen und dem Leben auf dem Land.